"Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen.“

 

Jesaja 42,3a

 

Die beiden bildhaften Vergleiche sind selbstredend. Geknickt, niedergeschlagen, der Lebensmut hängt nur noch am dünnen Faden. Da ist nicht mehr viel Leben im Leben. Da ist kein Feuer mehr, kein Funken Hoffnung mehr, glühende Leidenschaft ist kalte Asche geworden. Wie ein glimmender Docht warten manche darauf, dass ihr Licht ausgeht. Es hat alles keinen Sinn mehr, so lautet die resignierte Überzeugung.

 

Wer ist der „er“, von dem im obigen Satz die Rede ist? Der so genannte Gottesknecht, der Messias, der Christus, der Sohn Gottes, Jesus, ist hier gemeint. Er sieht und weiß, wo wir zerbrochen und am Ende sind. Statt uns den Rest zu geben, statt uns den Garaus zu machen, hilft er auf, hilft er zurecht, entfacht er den glimmenden Docht zu heller Flamme, verschafft uns wieder neuen Mut. Hier und heute will er, dass wir zuversichtlich leben. Hier und heute will er uns Trost und Kraft geben. Hier und heute will er uns Hoffnung schenken, die unseren Horizont weit überragt. Darum lädt er uns ein, dass wir uns hier und heute von ihm aufrichten und ermutigen lassen.

 

„Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.“

 

Galater 6,2

 

Auf den ersten Blick sieht dieser Vers aus wie das Pfadfindermotto: Jeden Tag eine gute Tat! Zum Beispiel jemandem eine schwere Einkaufstasche tragen oder dem anderen eine Last abnehmen. Die in dem obigen Bibelvers angesprochene Last ist aber nicht in Kilogramm zu messen, sondern es geht um das, was einem Menschen auf der Seele lastet. Es ist zum Beispiel die Belastung, gescheitert zu sein. Es ist die Beschwernis der Unzulänglichkeit. Es ist die Last, versagt zu haben. Und es ist Not der Schuld und Sünde. Wer darunter leidet, der soll nicht noch mehr belastet werden mit Vorwürfen und Anschuldigungen. Sondern hier soll Entlastung geschehen, Hilfe angeboten werden, Vergebung zugesprochen werden. Das ist es, was Jesus uns anbietet. Und das ist es, was wir einander zusichern und zusprechen sollen. Denn wenn wir vergeben, wie Christus uns vergeben hat, dann erfüllen wir seine Anweisung. Wenn wir also selbst die Entlastung von Jesus höchstpersönlich erfahren haben, dann können wir auch in dieser Weise einander begegnen.

 

„Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.“

 

Lukas 19,10

 

Manchmal komme ich mir richtig verloren vor. Ich bin nicht richtig da. Ich laufe rum wie Falschgeld. Ich bin nicht ganz bei mir. Irgendwie steh ich neben mir.

 

Ich bin mir sicher, dass Sie dieses Gefühl und diesen Zustand kennen. Zum Glück gibt sich das wieder. Dann haben wir wieder festen Boden unter den Füßen. Aber der Eindruck, nirgends richtig verankert und zuhause zu sein, ist sehr unangenehm. Man kommt sich vor wie ein Astronaut, der bei einem Weltraumspaziergang die lebensnotwendige Verbindung zur Raumstation verloren hat.

 

In dem Vers aus Lukas 19 sagt Jesus, dass er gekommen ist, um uns Menschen zu suchen und ewigen Halt zu geben („selig machen“). Ich bin sehr froh, dass ich in dem Sohn Gottes diesen Halt gefunden habe. Bei ihm weiß ich mich gehalten, geborgen und aufgehoben. Wenn ich mich ihm bewusst anvertraut habe, habe ich meine innere und die ewige Heimat gefunden. Deswegen will ich auch im Alltag mein Leben in ihm festmachen.

 

„Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“

 

Matthäus 11,28

 

In diesen Tagen und Wochen muss ich nicht ausführen und erklären, wie es ist, mühselig und beladen zu sein. Vielen, sehr vielen von uns, macht Corona das Leben sehr mühsam. Ich denke an die Senioren, an die Familien, ich denke an notwendige und dennoch aufgenötigte Einschränkungen, ich denke an die sich ständig ändernden Regeln und Bestimmungen. Unsicherheiten und Belastungen sind für viele von uns ein beständiger Begleiter. Wie können wir damit umgehen? Woher bekommen wir die Kraft, das alles zu verkraften?

 

Die Einladung Jesu fordert uns auf, dass wir uns auf ihn zubewegen. „Kommt her zu mir!“ Wir sollen uns aufmachen, innerlich in unserem Denken, bewusst und aktiv in unserem Willen. Das ist schon mal ein hilfreicher, erster Schritt aus der Lethargie. Aber wie sollen wir uns bewegen, wie soll das vonstattengehen, uns in seine Richtung aufzumachen? Das ist für manche vielleicht ungewohnt, aber gar nicht so schwer. Rede mit ihm. Sag ihm, wie sehr dir das alles „auf den Kecks“ geht. Spricht mit ihm über deine Unsicherheiten und Belastungen. Vertrau ihm und trau ihm zu, dass er dir Ruhe und Frieden schenken kann.

 

„Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich.“

Lukas 10,16

Am vergangenen Sonntag ist Steffen Seibert 60 Jahre alt geworden. Sie wissen, wer Steffen Seibert ist, oder? Nein? Nun, er ist seit fast 10 Jahren „Regierungssprecher der deutschen Bundesregierung sowie Chef des Presse- und Informationsamts der Bundesregierung im Rang eines beamteten Staatssekretärs.“ So lautet die offizielle Bezeichnung seiner Tätigkeit und Aufgabe. Was Seibert sagt oder schreibt, das gibt er immer im Namen der Bundesregierung weiter. Wer ihn hört, der hört die Regierung. Wenn das, was der Regierungssprecher den Pressevertretern oder der Bevölkerung nicht gefällt, wenn das den Leuten nicht passt, dann wird er mit kritischen Fragen konfrontiert. Aber Herr Seibert wird niemals seine Statements so formulieren oder inhaltlich so ausrichten, dass er keinen Widerspruch oder Kritik befürchten muss. Seine Aufgabe ist es, den Willen und die Absichten der Regierungsverantwortlichen zu präsentieren, denn er repräsentiert sie. Christinnen und Christen, Verkündigerinnen und Verkündiger des Evangeliums repräsentieren den dreieinigen Gott. Ihre Aufgabe ist es, ganz in seinem Sinn Gott seine Worte, Ankündigungen, Entscheidungen, Bestimmungen und Angebote zu verkündigen. Und die Aufgabe der Menschen ist es, diese Worte, Botschaften zu hören und sich danach zu richten. Wie absurd ist es da, wenn Menschen mit Gott nichts mehr zu tun haben wollen, weil sie mal von einem kirchlichen Repräsentanten Gottes enttäuscht worden sind. Zusammenfassend können wir festhalten, dass der oben zitierte Satz von Jesus sowohl Chance als auch Herausforderung ist, und zwar für die Verkündiger auch die Zuhörer gleichermaßen!

 

„Die Gnade unserer Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.“

 

2. Korinther 13,13

 

Nach Pfingsten ist es ja eigentlich vorbei mit den großen kirchlichen Festen. Jetzt kommt die „Sauer-Gurken-Zeit“. Aber das Kirchenjahr wird in den nächsten 21 Wochen vom Trinitatisfest geprägt. Und zu diesem Fest der Heiligen Dreieinigkeit gibt es den oben genannten Wochenspruch, der drei ganz wichtige Zusprüche beinhaltet, die wesentliche Grundbedürfnisse von uns Menschen anspricht.

 

1.) Gnade. Gnade ist unverdiente Zuwendung und Vergebung. Jemand hat kürzlich gesagt, dass die Zeit nach Corona (wenn es überhaupt eine Zeit NACH Corona geben wird) eine Zeit des Vergebens sein muss. Denn im Nachhinein werden wir alle schlauer sein und wissen, was falsch eingeschätzt und beurteilt wurde, welche Maßnahmen überzogen und welche Schritte voreilig waren. Natürlich werden Fehler gemacht. Und alle, die jetzt schon alles (!) gnadenlos kritisieren und alles (!) besser wissen, machen auch Fehler.

 

2) Liebe. Zur Liebe gehört auch die verantwortungsvolle Rücksicht, das Anerkennen und Einhalten von Regeln und Geboten. Liebe nimmt wahr, was dem anderen hilft und nützt. Liebe ist bereit, auf eigene Vorteile zu verzichten, um anderen zu dienen. Ohne solche Liebe geht das Leben nicht!

 

3) Gemeinschaft. Oh ja, nach Gemeinschaft sehnen wir uns. Wir wünschen uns ein Zusammensein ohne 1,5 mtr Abstand. Wir haben ein Bedürfnis nach Unmittelbarkeit. Dass Gemeinschaft auch in diesen Zeiten geht, erleben wir ansatzweise am Telefon, bei Videokonferenzen und bei Zusammenkünften mit Mundschutz und anständigem Abstand.

 

Aber bei all den gescheiten Überlegungen ist es unübertroffen, dass der dreieinige Gott uns seine Gnade, Liebe und Gemeinschaft anbietet. Ich erachte die Gnade meines Herrn und Heilandes Jesus Christus als ein wunderbares Geschenk. Ich freue mich so sehr über die Liebe Gottes zu mir. Und die unmittelbare Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist in meinem Herzen macht mich sehr dankbar.

 

 

 

„Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der Herr Zebaoth.“

 

Sacharja 4,6b

 

Der „Herr Zebaoth“ redet hier. Was für ein Herr ist das denn? So eine Art „Herr Direktor“ oder „Herr Bischof“? Nein, hier ist von Gott die Rede. Beide Worte („Herr“ und „Zebaoth“) umschreiben die Einzigartigkeit und Größe des Gottes, der hier redet.

 

Der Name „Herr“ bedeutet in der hebräischen Sprache: „Ich bin, der ich bin“. Das besagt, dass Gott unvergleichlich und unvergänglich ist. Denn zu allen Zeiten sagt Gott „Ich bin“. Über Gott gilt nicht der Spruch: „Es war einmal und ist nicht mehr“. Sondern der lebendige Gott der Bibel ist auch heute der wirksame Gott.

 

Zebaoth heißt übersetzt: „Heerscharen/Heeresmacht“. Dieser militärisch anmutende Ausdruck bringt Gottes königliche Würde zum Ausdruck, die er als Herrscher über alle Mächte im Himmel und auf der Erde, hat.

 

Ich bin sehr froh, dass der Gott der Bibel Herrscher über alle Mächte ist. Dieser Gott bewirkt das Entscheidende in meinem Leben und - davon bin ich überzeugt - auch in der Welt. Diesem Gott will ich mich gern anvertrauen.

 

„Christus spricht: Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen.“

 

Johannes 12,32

 

Jesus will offensichtlich hoch hinaus. Dabei strebt er aber nicht einen besseren Job, eine Beförderung oder ein hohes Staatsamt an. Sondern sein Bestreben geht über die Erde hinaus. Man könnte fast sagen, dass er nach den Sternen greift. Nein, viel mehr. Er greift nach dem Himmel. Ja, Christus spricht von der Vollmacht und Herrschaft über Himmel und Erde. Ist er damit nicht zu ehrgeizig, um nicht zu sagen: größenwahnsinnig? Nein, da Jesus freiwillig in die tiefste aller Tiefen hinabgestiegen ist, darum hat Gott ihm auch die Würde zugeteilt, die Regentschaft anzutreten.
Und wir? Was ist mit uns? Uns will Jesus zu sich ziehen. Er will, dass wir bei ihm sind. Wir dürfen im Himmel bei ihm sein, uns in seinem Licht sonnen und uns freuen, dass er der Größte ist. Dazu werden wir aber nicht gezwungen. Der große Schriftsteller und Literaturwissenschaftler C.S. Lewis hat gesagt: „Am Ende werden nur zwei Gruppen von Menschen vor Gott stehen - jene, die zu Gott sagen: »Dein Wille geschehe«, und jene, zu denen Gott sagt: »Dein Wille geschehe«“. Wer also nicht von Jesus in den Himmel gezogen werden will, der wählt freiwillig den Weg in die andere Richtung.

 

„Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder.“

 

Psalm 98,1

 

Es ist Sonntag Kantate, und wir können in unseren Gottesdiensten nicht singen!!! Das ist schrecklich, wie ich finde. Selbst wenn wir wieder „Präsenzgottesdienste“ feiern, ist das Singen wegen der erhöhten Ansteckungsgefahr bis auf Weiteres untersagt. Auch wenn ich das furchtbar finde, so ist es dennoch sinnvoll. Aber warum ist das Singen so ein wesentlicher Bestandteil in der christlichen Gemeinde? Es hat nicht nur mit Stimmung zu tun. Das auch. Es hat nicht nur mit gewohnten Abläufen und Ritualen zu tun. Das auch. Sondern es hat in erster Linie damit zu tun, dass wir für Gott singen. Wir bringen ihm quasi ein Ständchen. Wir singen ein Loblied nach dem anderen auf ihn. Wir singen ihm Liebeslieder vor. Und wir packen Klage und Trauer in Lieder und Musik, die unsere Gefühle vor Gott bringen.

 

Dazu singen wir ihm das Lied der Lieder, unsere schönsten Melodien wollen wir ihm widmen. Aber wie gesagt, in Gemeinschaft geht das momentan nicht. Es gibt aber - sofern man Zugang zum Internet hat - unsagbar viele Lobpreislieder und Choräle, moderne und traditionelle geistliche Lieder, die man sich anhören und anschauen und mitsingen kann. Andere haben vielleicht nur Zugang zu einem Gesangbuch. Wie auch immer, es gibt vielfältige Möglichkeiten, mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern Gott dankbar in unseren Herzen zu singen“ (nach Paulus in Kolosser 3,16).

Ein kurzer Gedanke zum Weiterdenken:

 

„Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“

 

2. Korinther 5,17

 

Der vor uns liegende Sonntag (03.05.2020) trägt im Kirchenjahr den lateinischen Namen „Jubilate“. Jauchzt, jubelt, freut euch. Das ist die Aufforderung, das ist die Einladung. Der Bibelvers, der passend zu diesem Motto ausgewählt wurde, spricht eine Sehnsucht aus, die wir in diesen Tagen alle in uns tragen. Es ist das Verlangen danach, dass das Alte vorbei ist und das Neue endlich beginnt. Hoffentlich ist die blöde Corona-Krise bald vorbei. Das wünschen wir uns, oder? Dann hätten wir Grund zum Jubeln. Diese Hoffnung habe ich auch ganz tief in meinem Herzen.

 

Nun will ich nicht zum Spielverderber oder Miesepeter werden, aber ist damit wirklich schon alles wieder gut, wieder neu, wenn wir Impfstoff und Medikamenten haben und damit das Coronavirus SARS-CoV-2 im Griff bekommen? Ich sage: nein. Vieles wird wahrscheinlich anders sein in der „Nach-Corona-Zeit“. Aber ist das Alte wirklich vergangen? Beginnt wirklich Neues? Der Bibelvers stellt wirklich Neues ist Aussicht, wenn Menschen in der liebevollen Beziehung zu Jesus und in der dankbaren Abhängigkeit von ihm leben. Dann ist nämlich das Alte, das Leben ohne oder gar gegen ihn, vorbei. Dann ist das Trennende überwunden, weil keine belastende Schuld mehr zwischen uns und Gott steht. Dann beginnt grundlegend Neues, das zwar nicht alle Sorgen, Belastungen und Krankheiten des Lebens von uns nimmt. Aber das Neue ist, dass wir Trost und Kraft, Frieden und Hoffnung mit Jesus in unserem Leben haben und erfahren. Das sind für mich definitiv gute Gründe, zu jubeln, zu jauchzen und mich zu freuen.

 

 

„(Christus spricht:) Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben.“

 

Johannes 10,11a.27-28a

 

Ich habe die erklärenden Worte „Christus spricht“ mal in Klammern gesetzt. Nun zählen wir die Verben in diesem Text. Es sind fünf. Drei davon beschreiben, was Jesus tut, zwei erläutern, was wir tun. Was auf den ersten Blick wie stupide Statistik aussieht, gibt ganz tiefe Einblicke und Erkenntnisse. Allem voran steht die Gewissheit, die Zusage, dass Jesus der gute Hirte IST. Er tut nicht nur so, er bemüht sich nicht, es zu sein, sondern er IST. Als nächstes steht da, dass wir HÖREN. Wer hören will, muss aufhören mit dem Lärmen und den Dauerberieselungen und der permanenten Unruhe. Wenn wir damit aufhören und auf ihn hören, dann hören wir, dass er uns kennt. Jesus KENNT uns, besser als wir uns kennen. Aber er kennt uns nicht distanziert, abschätzig, verächtlich oder von oben herab. Er kennt uns liebevoll nah. Bei ihm gibt es keine „social distance“. Entsprechend ist wie wir ihm begegnen und mit ihm leben gar nicht auf Distanz möglich. Wir FOLGEN ihm. Nachfolge geht nur auf Tuchfühlung. Sie geht im Gespräch, Kontakt, Lesen, Beten, Lernen und Tun. Nachfolge ist immer eine „Gemeinschaftsdisziplin“. Daran ändert die Pandemie im Grundsatz nichts. Wir üben nur Gemeinschaft gerade etwas anders aus. Dann kommt noch das Beste zum Schluss. Jesus GIBT. Er gibt das ewige Leben. Damit hat das Leben hier und jetzt eine Ewigkeitsqualität und eine Ewigkeitsperspektive.

Wenn Jesus der gute Hirte IST, dann will ich sein Schaf SEIN. Ich will immer mehr HÖREN, denn weil er mich KENNT will ich ihn immer besser KENNENLERNEN. Das geschieht in der NachFOLGE. Und je dichter ich bei Jesus bin, desto besser entdecke ich, was er GIBT.

Ein kurzer Gedanke zum Weiterdenken:

 

„Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.“

 

1. Petrus 1,3

 

Wo bleiben ihre Augen bei diesem Satz hängen? Mir sind heute die beiden Wörter „lebendigen Hoffnung“ besonders aufgefallen. Hoffnung, das ist es, was wir aktuell ganz dringend brauchen. Hoffnung auf Lockerung der Corona-Maßnahmen. Hoffnung auf die zumindest schrittweise Aufhebung der vielfältigen Beschränkungen. Hoffnung darauf, dass die finanziellen und wirtschaftlichen Einbußen nicht so gravierend sind und abgefangen werden können. Das alles sind ganz wesentliche Hoffnungen in diesen Tagen. Wenn die Hoffnungen demnächst oder vielleicht auch erst in ein paar Monaten in Erfüllung gegangen sind - sind wir dann wunschlos glücklich? Wahrscheinlich nicht. Dann gibt es wieder neue und andere Anforderungen. Die größte Herausforderung ist meines Erachtens die, über allem und in allem dem Leben einen Sinn und eine Perspektive zu geben. Wenn alle Hoffnungen erfüllt wären, die Hoffnung aber auf ein Leben nach dem irdischen Leben unerfüllt bliebe, wäre das meines Erachtens sehr unbefriedigend. Ostern, die Auferstehung Jesu, gibt uns einen überlebenswichtigen Lichtblick. Weil Jesus vom Tod nicht festgehalten werden konnte, deswegen haben wir in der Anbindung an ihn die Perspektive, dass die Hoffnung auf das ewige Leben eine lebendige ist. Das ist meine allergrößte Hoffnung. Denn Jesus, meine Hoffnung, lebt!

 

Ein kurzer Gedanke zum Weiterdenken:

 

„Christus spricht: Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und des Totenreiches.“

 

Offenbarung 1,18

Es gibt für alles Mögliche Schlüssel: für ein Haus und ein Tor, ein Zimmer und einen Tresor, für ein Auto und eine Maschine, für ein wichtiges Medikament oder einen dringend benötigten Impfstoff. Es gibt angeblich auch einen Schlüssel zum Erfolg und sogar zum Herzen eines geliebten Menschen. Wenn wir es aber sorgfältig überdenken, dann kommen uns bei den beiden letzten Beispielen ernsthafte Bedenken. Nein, manches bleibt uns auch unzugänglich und verschlossen. Ganz und gar verschlossen ist für uns der Tod. Wenn sich die Lebenstür hinter einem Menschen verschließt, dann gibt es kein Zurück. Dann gibt es kein Entrinnen. In den Tod gibt es unseres Erachtens nur einen Eingang, aber keine Ausgangstür. Nun behauptet Jesus, dass er den Schlüssel hat, damit der Tod nicht mehr das letzte Wort hat. Wie kann er das behaupten? Er war selbst im Totenreich. Er ist rein. Und dann hat er die Ausgangstür mit seiner Auferstehung erschaffen. Denn er selbst ist die Tür. Er ist die Auferstehung. Er hat den Schlüssel. Für diejenigen, die sich an diese Schlüsselfigur der Weltgeschichte halten, ist er der Schlüssel zum ewigen Leben. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen gesegnete Ostern. Möge dieses Fest Ihnen zum Schlüsselerlebnis werden.